2.3.2018 – Averstal "Bloody Mary"

Wir (Peter und ich) haben von einer neuen Tour im Averstal gehört und wollen diese darum mal anschauen gehn. Den Thron, den kennt man ja schon aber eine Mixed-Variante daneben tönt schon echt spannend. Der Himmel ist bedeckt, die Temperaturen ein bisschen unter Null und kein Mensch unterwegs. Top. Let’s go!!

Den Vorbau klettern wir wie gewohnt am gestreckten Seil durch, er hält Passagen bis vlt. kurz 80° bereit (150m). Stand machen wir am Felsstand links bevor der Thron sich aufsteilt und senkrecht wird.
Die erste Seillänge geht mixed (M5/6) über eine Rampe nach Links, es hat einen Schlaghaken hier (diesen mit Schlinge direkt fädeln da der Karabiner im Falle eines Sturzes zu hohe Kantenbelastung hätte) und dann weiter zur kleinen Säule – diese klingt schon ziemlich hohl aber die Erstbegeher haben zum Glück hier dahinter einen Bohrhaken gesetzt, da direkt in die Säule schrauben keine gute Option ist und das Eis davor auch eher der dünneren Sorte ist. Nach der Säule geht’s einfacher und flacher gerade nach oben zu einem Stand im Fels, links der herabziehenden Säulen unter den Dächern.

Das nun folgende ist das Herzstück der Route, wir haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung wie die Erstbegeher die Route bewertet hatten, und gingen ziemlich frei rein. Die Säulen hoch bis zum Fels geht noch relativ gut, aber die Qualität der Schrauben sind schlechter als es auf den Bildern. Am Fels angekommen können die Schrauben verstaut werden und die Stahlunterarme montiert werden. 😉
An zuerst grossen Töpfen mit den Pickeln hookend wird’s in der Mitte des Quergangs nach rechts am Dach entlang richtig fein. Seitlich auf eine pickelspitzgrosse Nase muss das Eisgerät gehookt werden und für die Füsse wären Kletterschuhe hier sicher passender, geht aber auch ohne!;) an diesem Hook muss nun die Hand am Eisgerät gewechselt werden, möglichst sanft, dass dieses nicht aus dem „Riesenhook“ rutscht. Weiter geht’s rechts raus auf ein Moospolster und dann einfacher 2m zum Stand. Super Seillänge, supersteil und streng. Bewertung der Erstbegeher war hier M8 (siehe http://mdettling.blogspot.com/2018/03/avers-bloody-mary-m8-300m-erstbegehung.html ). Könnte meiner Meinung nach wohl in etwa hinkommen.

Die letzte wirkliche Seillänge (M5) hält zuerst Schottische Kletterei an Graspolstern und z.T. leichter Eisauflage bereit und oben nochmals Eis, das gegen 90° steil wird. Stand am Baum.

Fazit

Sehr lohnende (meiner Meinung nach) Variante zum klassischen Thron. Absicherung sehr sinnvoll und psychisch angenehm. Kann auch problemlos probiert werden, wenn das Onsightniveau nicht M7/8 ist. Die Linie ist fantastisch zu klettern und geht dank kleinster Struktur in der Schlüsselstelle genau auf, perfekt!

Zeit:
Der Ideale Zeitpunkt für diese Tour ist im Winter, wenn die Sonne noch nicht oder durch Wolkenbedeckung gar nicht auf den Fall scheint (früh starten!). Die Tour kann auch ohne Probleme gemacht werden, falls man merkt, dass eine weitere Seilschaft hinter einem Einsteigt. (Was sich eigentlich nicht gehört aber hier eher Regel wie Ausnahme ist)

Kletterzeit:
0.5h – 1.5h Für den Vorbau je nachdem ob gesichert oder am gestreckten Seil gegangen wird.
1.5h – 2h für die „Bloody Mary“

Material:
4-8 Eisschrauben je nach Psyche
6-10 Expresschlingen
Eisausrüstung

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