Zum ersten mal bin ich in der Hitzewelle von der letzten Juniwoche 2019 hier unterwegs, zusammen mit Sämi.
Der Zustieg erfolgt via Bahn von Argentière aus. Wir brauchen für den gesamten Zustieg gestartet von der Bahn etwa 2h 30min, was aber sicher vor allem möglich war, weil der Gletscher noch von sehr weit unten begehbar war und wir nicht über die Leitern gehen mussten.
Noch vor dem Mittag werden wir herzlich in Empfang genommen vom Hüttenwartepaar Fred und Bea. Wir trinken was und dann geht’s auch schon los. Wir entscheiden uns für eine Klettertour direkt hinter der Hütte:
Aiguille du Refuge – „Vive la jeunesse“, 6c
Die Route startet direkt an einer Verschneidung, welche etwa 15m höher von einem Klemmblock unterbrochen ist, an diesem Rechts vorbei und an der Schlüsselstelle steckt ein Bolt.
Die Absicherung in dieser Region ist allgemein sehr gut und überall wo nicht mit Friends gescheit abgesichert werden kann, stecken Bolts.
Die Route ist sehr schön und geht (wie ichs am liebsten mag) natürlichen Strukturen entlang.
Nachdem wir am Top angekommen sind, seilen wir die Route wieder ab und gehen zum Abendessen zurück zur Hütte.
Im Zustieg zur Hütte welche sich am linken Bildrand befindet (nicht sichtbar) Sämi geniesst das Wetter und die Temperaturen Schlüsselstelle am oberen Bildrand übers Dach Sergio die Hüttenkatze
Le Minaret – „Voyage en Pierre Sainte“, 7a
Auf Empfehlung des Hüttenwartes hin entscheiden wir uns am nächsten Tag für diese ästhetische Linie am Minaret. Er kennt die Region sehr gut und weiss, dass wir am liebsten Risse klettern würden.
Nach 1 Stunde zusteigen stehen wir am Einstieg. Sämi legt los und wir überschlagen die gesamte Tour den Vorstieg.
Die Schlüsselstellen bieten steile Rissklettereien, in SL 6 und SL 7, vom feinsten und lassen sich sehr gut mobil absichern.
Wir sind echt begeistert!!
Auch die restliche Tour klettert sich immer sehr interessant und man muss nicht nur wegen diesen beiden Längen einsteigen.
Start in SL4 SL 4, hart gehts übers Dach Sämi folgt SL 4, 6c SL 5, Sämi kommt dem Herz der Route näher SL 5 Start in die Schlüssellänge, SL6 SL6, fantastische Kletterei am steilen Riss SL6, einfach nur geil! Sami folgt SL 6, 7a SL7, Sämi startet in den 2. steilen Teil des Risses
Le Jardin – Dièdre central, 6a
Der „Jardin“ ist auch direkt neben der Hütte und wir klettern hier die Grosse Verschneidung am Morgen, um der Wärme zu entfliehen, welche am Nachmittag unerträglich wird in der Sonne. Sicher die richtige Entscheidung an diesem Tag!
Aig. du Refuge – „une plâtrée de pâtes..“, 7a
Schöne aber eher aspruchsvolle Risstour am Berg direkt hinter der Hütte.
Wir klettern die Tour am frühen Morgen und steigen dann ins Tal ab, da die Temperaturen dem Gletscher bereits zusetzen und wir eher unmotiviert sind, noch einen Spaltensturz zu riskieren.
Sämi folgt in SL1 SL2, Sämi in der Schlüssellänge SL2, Ich folge in der Schlüssellänge
Tipps und Nützliches
Allgemein:
Wenn man hochalpines Ambiente mit perfektem Fels sucht und dazu noch wenig überlaufene Berge bevorzugt ist dies in der Chamonix-Region sicher der Geheimtipp schlechthin. Mit verschiedenen Expositionen sowie Schwierigkeiten von 3 bis 7b+ findet hier bestimmt jeder sein eigenes Abenteuer in ruhiger Umgebung!
Zustieg:
Von der Grands Montets Bergstation (zu dieser Zeit ausser Betrieb da sie brannte) in ca. 2h.
Oder von der Bochard-Station in 3h 30min.
Hier im Aufstiegssinne auf der rechten Seite beginnen die Leitern direkt bei der grossen Spaltenzone. !! Unbedingt bis dahin aufsteigen, es gibt schon vorher alte Markierungen auf der rechten Seite welche aber ins Nimmerland führen!! (Ich habe es ausprobiert und es ist mit Sicherheit nicht zu empfehlen!)
Material:
– Halbseile
– 1-2 Sätze Friends
– 5-10 Express
– Gletscherausrüstung
– Risshandschuhe
Bewartung:
Die Bewartung der Hütte ist 1. klassig und habe ich sonst in den Alpen noch nicht erlebt. Gratis fliessendes Trinkwasser und sehr herzliche Behandlung durch die Hüttenwarte. Sehr zu empfehlen!!
Cool 👍😉
LikeLike
Cool👍🧗♀️
LikeLike